DER ELEKTRONISCHE BLINDENHUND

ALL IN ONE

Elektronische Alltagsbegleiter für Blinde gibt es viele. Dieser kann mehr als alle anderen.
Für Menschen, die nicht oder nur sehr eingeschränkt sehen können, ist das Leben außerhalb der gewohnten Umgebung ein beständiger Hürdenlauf. Dieses Projekt zeigt, wie man verschiedene Technologien zu einer Lösung zusammenführen kann, die ihnen den Alltag erleichtert und eine bessere Teilhabe ermöglicht.

Gehorcht aufs Wort

Der Elektronische Blindenführhund verhilft Blinden und Sehbehinderten zu einer neuen Qualität von Mobilität. Das gesteuerte Rad an seiner Spitze führt um Hindernisse herum, signalisiert, wenn die Ampel rot ist, und führt zum richtigen Bus. 
„Location-based services“ ermöglichen es, besser mit dem Umfeld (z.B. in Geschäften) zu interagieren oder sich an unbekannten Orten zu orientieren. In einer Community tauschen die elektronischen Blindenführhunde über eine Cloud neu gewonnene Kartendetails, Informationen und Erfahrungen aus. Die Bedienung erfolgt über Sprachbefehle und haptische Elemente.
„Wir wollen Blinden und Sehbehinderten mehr Mobilität und soziale Teilhabe
ermöglichen.“

Helfer auf vier Pfoten

Blindenführhunde sind keine Lösung für jeden. In Deutschland leben knapp 180.000 blinde Menschen, weitere rund 250.000 sind stark sehbehindert. Aber es gibt nur 2.700 Blindenhunde. Rund 80 Prozent aller Erstanträge auf einen Blindenhund werden von den Krankenkassen abgelehnt. Dabei spielen auch die hohen Kosten eine Rolle, denn ein ausgebildeter Hund kostet bis zu 32.000 Euro.
2.700
Blindenhunde in Deutschland

Dialog im
Dunkeln

Entwickelt wurde die Lösung in Kooperation mit dem Dialoghaus Hamburg („Dialog im Dunkeln“). Dort führen blinde Menschen Besuchergruppen durch die völlig abgedunkelte Ausstellung. Ziel ist es den Besucher*innen eine persönliche emotionale Erfahrung zu eröffnen und eine authentische Begegnung mit Menschen zu ermöglichen, die Experten in eigener Sache sind. Denn im Dunkeln können blinde Menschen „sehen“, während die Besucher*innen für eine bestimmte Zeit „blind“ sind. 
100.000
Besucher pro Jahr im Dialoghaus
Das Team:
Aliaksei Khomchanka, Turan Elchuev, Zaheen Azad, Niklas Frewer, Lukas Warkentin, Dominik Zilian, Erdin Ciplak, Rasim Camoglu, Katrin Mütze, Sebastian Ritzler
Projektverantwortlicher:
Prof. Dr. Ing. Lutz Leutelt
Professor für Digitale Informationstechnik
Department Informations- und Elektrotechnik

Fotohinweise: